Im letzten Blogartikel habe ich bereits angedeutet, dass es sich lohnt, sich die Verteilung nach Ländern und Sektoren einzelner ETFs genauer anzusehen. Heute möchte ich eine alternative Aufteilung vorstellen, die Europa im Vergleich zum MSCI World deutlich mehr Gewicht beimisst und zudem die USA breiter auf verschiedene Unternehmen und Sektoren verteilt.
A) Grundlage MSCI World + Emerging Markets
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass grundsätzlich nichts gegen den MSCI World Index und einen ETF darauf spricht, ich persönlich aber einen zu zu starken Focus auf US-Firmen nicht immer gut finde.
Nehmen wir als Beispiel wieder eine 70:30 Aufteilung als Basis für die weitere Unterteilung, die wir anschließend ändern:
– 70% MSCI World -> 45% USA
– 30% MSCI Emerging Markets -> 12% China
B) Alternative Aufteilung
Eine alternative Aufteilung ist nun z.B. die Nutzung eines reinen Indexes für die die USA und einen für Europa. Die beispielhafte Verteilung 35:35:30 kann natürlich beliebig geändert werden:
1) 35% STOXX Europe 600 – Europa
2) 35% S&P 500 – USA
3) 30% MSCI Emerging Markets
zu 1) Der Stoxx Europe 600 beinhaltet die 600 größten Unternehmen aus 17 europäischen Ländern. Zu den größten Länderbeteiligungen zählen Großbritannien mit 24,5%, Frankreich (17,3%), Deutschland (14,5%), Niederlande (5,7%), Schweden (4,7%), Spanien (4,4%), Italien (4,2%) und Dänemark mit 3,1%.
zu 2) Der Standard & Poor’s 500 – kurz S&P 500 – umfasst als Aktienindex Aktien der 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen
zu 3) Bei den Schwellenländern ändern wir nichts und behalten den ursprünglichen MSCI Emerging Markets bei.
Zu den Änderungen:
Wie ihr sehen könnt, wurde der Anteil an US-amerikanischen Unternehmen/Aktien von 45% auf 35% verringert.
Anstelle von 23 Industrieländern im MSCI-World haben wir nun leider „nur“ 18 Länder (17 in Europa plus USA).
Anstelle von ca. 1.640 (Zahl schwankend) setzen wir insgesamt nur auf 1.100 Unternehmen.
Es müssen nun 3 statt bisher 2 ETFs zum jeweiligen Index bespart werden. Dies sollte im Hinblick auf die Kosten (Ordergebühren, ETF-Kostenquote, Mindestsparrate) berücksichtigt werden. Wobei die Kostenquote vernachlässigt werden kann, denn ETFs auf den S&P 500 sind recht günstig und liegen meist zwischen 0,10% und 0,20% p.a.. Für den STOXX Europa 600 zwischen 0,18% und 0,30%. Im Vergleich beträgt die Kostenquote beim MSCI World ungefähr 0,30% p.a..
C) + Nikkei 225 ?
Es gibt sicher noch zahlreiche weitere Kombinationsmöglichkeiten und Aufteilungen. Eine davon möchte ich abschließend noch kurz erwähnen, den Nikkei 225.
Ersetzt man den MSCI World, so gehen zwangsweise einige Länder verloren, darunter Japan, was einen Anteil von 8% am Index selbst ausmacht. (Bei einer 70:30 Investition in den MSCI World und die Emerging Markets – wie eingangs festgelegt – fehlen uns daher ca. 5,6%)
Nimmt man den Nikkei 225 dazu, der die 225 größten börsennotierten Unternehmen Japans repräsentiert, könnte man diese Lücke füllen und hat zudem eine breitere Streuung der japanischen Unternehmen. Um bei der obigen Verteilung aus B zu bleiben, kann etwa der MSCI Emerging Markets verringert werden:
– STOXX Europe 600 mit 35%
– S&P 500 mit 35%
– Nikkei 225 mit 5-10%
– MSCI Emerging Markets mit 15-20%
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