Nach dem zuletzt im Juni deutlich gesenkten Leitzins und der Einführung eines „Strafzinssatzes“ gelten nun ab dem 10. September neue Zinssätze:
Der Leitzins fällt auf 0,05 Prozent (zuvor 0,15 %) und der Strafzins, sobald Banken ihr Geld bei der EZB parken möchten, erhöht sich auf 0,20 Prozent (zuvor 0,10 %). Hintergrund der Entscheidung sind die weiter fortschreitende sehr niedrige Inflation im Euroraum.
Die deutsche Banken- und die Versicherungsbranche kritisierte die Entscheidung scharf, denn „weder kann eine weitere Leitzinssenkung die Kreditvergabe ankurbeln, noch ist sie angesichts der niedrigen Preissteigerungsraten angebracht“, so der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Banken bemängelte, dass sich die Notenbank im Vorfeld der Entscheidung über die neuen Zinssätze „unnötig unter Zugzwang gesetzt“ habe.
An den Börsen wurde der Zinsentscheid ebenso unmittelbar aufgenommen und der Euro rutschte um fast einen US-Cent auf 1,3038 Dollar. Damit notierte er so niedrig wie seit über einem Jahr nicht mehr; der Dax hingegen wurde leicht beflügelt und ging um 0,5 Prozent nach oben auf 9674 Punkte.
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