Für Kinder sparen und vorsorgen

Als Eltern macht man sich normalerweise immer Sorgen um die Zukunft der eigenen Kinden, die es ja einmal besser haben sollen als man selbst. Auch die Großeltern sind gerade bei den Kleinen (noch jungen) Enkeln zur Stelle und legen ein eigenes Sparbuch an. Zur Absicherung des eigenen Kindes bzw. eines Enkels ist ein Sparbuch tatsächlich noch immer eine der beliebtesten Vorsorgemaßnahmen. An zweiter Stelle steht ein Bausparvertrag gefolgt von einer Lebensversicherung.

Es gibt unzählige Vorsorgeprodukte wie eine separate Krankenversicherung, Rentenversicherung, Geldanlagen in Fonds, mit Anleihen, Sparpläne, Tagesgeld etc. Da ich selbst letztes Jahr vor der Frage stand, wie investiert man am besten für ein Kind? teile ich euch meine Überlegungen und Kriterien mit, warum und wofür ich mich entscheiden habe. Übrigens bin ich weder Papa oder Opa geworden, sondern nur Taufpate.

Über die Zielsetzung war ich mir schnell klar: Einen Betrag X zu sparen, der sich im Laufe der Jahre nach Möglichkeit vermehrt 😉 Die Absicherung von gesundheitlichen Risiken von mir oder des Kindes sind dabei nicht relevant. Ob die Anlage nun 2, 10 oder 18 Jahre läuft, war bei der Eruierung der grundsätzlichen Möglichkeiten zunächst egal. Betrachtet man das derzeitige niedrige Zinsniveau bei Sparbüchern, Fest- und Tagesgeld, ist mir eine kurze Laufzeit aber wichtig, sofern eine dieser vergleichsweise konservativen Anlagen schließlich der Sieger werden sollte.

Unfall- und Risiko-Versicherungen

Hier habe ich mich als Taufpate dagegen entscheiden, da ich die Eltern in der Pflicht sehe, mit einer privaten Unfallversicherung bzw. einer Risikolebensversicherung den jeweiligen Partner und die Kinder abzusichern.

Ausbildungsversicherung

Das sind Lebensversicherungsverträge zugunsten von Kindern, bei denen die Beiträge auch dann weitergezahlt werden, wenn ein Elternteil stirbt. Dadurch kann die Ausbildung / das Studium eines Kindes bis zu einer vorher festgelegten Summe X abgesichert werden. Das Problem dabei ist, dass die Verträge laut verschiedener Testberichte meist sehr unflexibel sind und durch die Absicherung der Beitragszahlungen über den Tod hinaus auch sehr Renditearm. Sie mögen Ihre Berechtigung haben, zur Geldvermehrung sind diese aber ungeeignet und das ist immerhin die eigentliche Zielsetzung.

Renten- und Krankenversicherung für das Kind

Sind beide Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung ist das Kind „familienversichert“, also ohne Zusatzkosten mitversichert. Sind ein oder beide Elternteile in einer privaten Versicherung so muss auch für das Kind eine eigene private Krankenversicherung abgeschlossen werden. Da dies nur die Eltern betrifft, war es in meiner Entscheidung nicht relevant.

Nun kommen wir zum ersten wirklich relevanten Produkt, einer Rentenversicherung für Kinder, die als Begünstigten das Kind tragen. Die Laufzeit kann je nach Anbieter frei gewählt werden, entweder Zahlung bis das Kind in Rente kommt oder beispielsweise die komplette Auszahlung nach 20 Jahren. Bei der ersten Version steht man vor dem Problem, dass man, wenn das Kind das rentenfähige Alter erreicht, selbst sicher schon viele Jahre lang unter der Erde verweilt, das Kind diese Versicherung also später übernehmen muss oder kündigt. Im Falle der Kündigung wird aber nur der Rückkaufswert zu diesem Zeitpunkt ausgezahlt, von den erwirtschafteten Beträgen bleibt fast nichts mehr übrig.

Die zweite Variante mit einer geringeren Laufzeit und der Auszahlung als Einmalbetrag ist mir die sympathischere. Wichtig sind bei einem Vergleich der Anbieter auch die Abschlusskosten, ob die Möglichkeit besteht, den Vertrag beitragsfrei stellen zu lassen, ob es sich um eine Kombination mit anderen Produkten wie z.B. einer Unfallversicherung handelt, deren Beiträge einen Teil der Ansparsumme aufzehren.

Reine Geldanlagen

Kommen wir nun zu den reinen Geldanlagen, damit meine ich die, die keine Versicherungen mit beinhalten. Das Problem: Der Markt scheint hier auf den ersten Blick noch viel größer und undurchschaubarer zu sein, als bei den übrigen Produkten. Von Sparbüchern, Sparbriefen und Tagesgeldkonten als die eher Konservativen bis über die mittleren zu den hohen risiko-/ertragreichen Anlagen wie Aktien, Fonds, Zertifikate, Obligationen, Anleihen, ETFs …

Dadurch, dass eine monatliche Summe angespart wird, ist diese am Anfang sehr gering, so dass eine Beteiligung in einem Fond oder einer Anleihe am Anfang wenig Sinn macht. Sind einige Hundert EUR oder mehr erst einmal angespart, kann man sich darüber immer noch Gedanken machen. Aktien allein sind für eine Anlage für jemand Drittes zu risikoreich und erfordern viel „Pflegeaufwand“. Auch sollte hier ebenfalls erst einmal ein gewisser Betrag vorhanden sein, der investiert werden könnte.

Ein Sparbuch ist nicht gerade hoch verzinst und eine Festgeldanlage über mehrere Jahre benötigt ebenfalls eine gewisse Grundsumme für die Anlage. Übrig bleiben noch die Tagesgeldkonten, die sich in den letzten Monaten mit Zinssenkungen nur so übertreffen oder heißt das dann schon unterbieten? Sowie ein Sparplan, mit festem/steigenden Zinssatz über X Jahre.

Ergebnis:
Ich entschied mich schließlich für einen Sparplan. Warum dieser und nicht die ebenfalls oben schon angesprochene Rentenversicherung mit der Option der früheren Auszahlung erkläre ich euch gerne morgen, um den Spannungsbogen noch etwas zu halten 😉


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